Die Champs-Élysées sind mehr als eine Flaniermeile. Sie sind ein Lebensgefühl. Sie verbinden die Pariser Vergangenheit und ihrer Gegenwart. Sie sind so unglaublich „Pariserisch“. Nein, eben nicht Französisch, denn Paris ist nicht Frankreich. Die Flaniermeile beginnt an der Place de la Concorde und endet an der Place Charles-de-Gaulle, am Arc de Triomphe – dem Triumphbogen.

Natürlich ist es klar, dass sie zu Hannas Lieblingsplätzen gehören. Natürlich ist es auch klar, dass Hanna mit ihrem besten Freund Felix dorthin musste. Und natürlich ist es auch klar, dass sie an den vielen Geschäften nicht vorbeigekommen wäre. Dass es nun gleich das erste Geschäft war, das sie magisch angezogen hat, war wohl eher ein Wink des Schicksals.

Als Mann hatte Felix eine Shoppingtour natürlich überhaupt nicht auf dem Schirm. Aber so sind sie halt…

„Kaum waren sie aus den Tiefen der Metrostation aufgetaucht, wurde Hanna auch schon von den weitgeöffneten Türen des ersten Geschäfts angezogen. Zwar war heute Sonntag, aber die Geschäfte hatten dennoch auf der bekanntesten Pariser Flaniermeile geöffnet. Sie zog Felix, der natürlich an einen Einkaufsbummel überhaupt nicht gedacht hatte, einfach hinter sich her. Schon nahm sie der große Raum in sich auf. Er war übersichtlich und voller wunderschöner Klamotten, die Hanna eigentlich überhaupt nicht brauchte. „Dauert nicht lange“, raunte sie ihm zu und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Ihre Augen begannen zu leuchten und ihre Wangen bekamen vor lauter Vorfreude einen leicht rosigen Schimmer. Felix stand da, schüttelte unmerklich den Kopf und fragte sich, ob dieser Einkaufsfimmel der Frauen genetisch sei oder ob man den einfach im Laufe eines Frauenlebens erlernte. Während er noch darüber sinnierte, hatte sich Hanna von seinem Arm gelöst und war quasi mit Ständern und Regalen verschmolzen.“

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Ich liebe es, mit Klischees zu spielen. Natürlich gibt es auch Frauen, die nicht gerne shoppen und natürlich gibt es Männer, die genau das lieben.

Wir sind eine Gesellschaft, die so krass konsumiert, dass mir schon fast schwindelig wird. Ich hatte mal ein Problem mit meinem PC. Er war damals 5 Jahre alt und als ich die Hotline angerufen hatte, sagte mir der wirklich sehr freundlicher Mann auf der anderen Seite der Leitung: „Na, ihr PC ist ja auch nicht mehr der Jüngste.“ Grrrrr … Stell dir mal vor, du sagst zu einer Mutter, deren Sohn fünf ist: „Naja, ihr Sohn ist ja auch nicht mehr der Jüngste…“

Ich habe mal irgendwo gelesen, dass viele Frauen shoppen, obwohl sie eigentlich nichts brauchen und dass eine Menge Frauen Kleidungsstücke im Schrank haben, die sie noch nie getragen haben. So ist eine meiner Hypothesen, dass Shoppen etwas damit zu tun hat, das Selbstbewusstsein zu steigern, sich für eine kurze Zeit erfüllter zu fühlen und sich aufzumuntern. Vielleicht dient es manchmal auch dem Stressabbau, wenn Glückshormone ausgeschüttet werden. Kann das jedoch langfristig die Lösung sein?

Ich persönlich liebe es ja, mir eine Klamotte aus dem Urlaub mitzubringen. Ich finde es einfach sehr schön, mich an den Ort zu erinnern, schon wenn ich das Kleidungstück aus dem Schrank nehme und erst recht, wenn ich es dann anhabe.

Doch, was genau ist die Magie beim Konsumieren?

Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt.

Natürlich habe ich nicht DIE Antwort gefunden.

Aber mich würde es interessieren, wie du das siehst.

In welchen Situationen stürmst du deine Lieblingsgeschäfte?